Die Situation der Pflegekräfte ändert sich nach der Pandemie nicht! Das fleißige Bienchen wird weiterhin gesucht!

Für die "Macher" im Gesundheitswesen sind Pflegekräfte keine Individuen sondern Personalkosten! Für diese Pflegekapitalisten hat das gesamte Gesundheitswesen nur einen Zweck: Kapitalertrag!

Die Personalkosten sind der größte Feind des Kapitalertrages!

Betrachten wir das ganze einmal als Metapher:

Als Kampf zwischen einem blutrünstigen Grizzlybären und einem arbeitsamen Bienenvolk. Ein Volk von fleißigen Bienchen passt genau, denn Pflege ist zu 86 % weiblich! Die fleißigen Bienchen verursachen Personalkosten und sind nicht kampfbereit, sondern leise. Einzeln sind sie leicht zu übersehen, ohne Anerkennung, unterbezahlt und missbraucht. Als Grüppchen im Bienenstock sind sie unorganisiert, mobbingverliebt, selbstzerfleischend und systemhörig.

Der Grizzlybär mit Namen Kapitalertrag, ist immer kampfbereit, mächtig und reich. Dieser Grizzly ist außerdem egomanisch, selbstverliebt, politisch vernetzt und systemschaffend. Er interessiert sich ausschließlich für Honig! Um den zu bekommen geht jeder Grizzly brutal über Leichen und verschlingt den Honig mitsamt den Bienen und ihrer Brut.

Die Politik hat mit der Privatisierung des Gesundheitswesens schon vor Jahren dem Grizzlybären freie Hand gegeben, ohne die Folgen vorauszusehen.

Der Grizzly erschafft mittlerweile mit Hilfe der Lobbyarbeit seiner männerdominierten Netzwerke das System. Die fleißigen Bienenpflegekräfte, gefangen in hierachischen Strukturen und ihrer (weiblichen) Sozialisierung, begünstigen dieses System ungewollt.

Zum Abschluß dieser Metapher sitzt der Bär... satt von seiner Honigmalzeit über dem zerfetzten Bienenstock, inmitten toter Bienchen und streichelt seine fette Wampe.

Was sagt uns das jetzt?

Das sagt: Grizzlybär schlägt Bienchen sofort und brutal tot, sobald es an den Honig geht!

Punkt!    Vor oder nach der Pandemie!    Egal!

Wenn wir denken die Aufopferung der Pflegenden in diesen schweren Zeiten ändert etwas an der Haltung eines Grizzlys, träumen wir vor uns hin.

Sie ändert auch nichts an der Priorität oder an der Motivation der Politik.

Was will die Politik, bzw. wollen die Politiker überhaupt?

Anscheinend ein gutes Wahlergebnis, Macht, sozialen Frieden und damit keinen Aufstand. Sie wollen Wiederwahl, Machterhalt und einen Beraterjob nach der Politikerkarriere.

Den Pflegekräften entziehen die Politiker im Zuge der Corona-Krise aber den Schutz!

Mit der Aussetzung der Personaluntergrenzen werden die für die Risikominimierung wichtigen Standards vernachlässigt, was das Risiko einer Infektion für Pflegende steigen läßt.

Auch das Arbeitsschutzgesetz wird anscheinend lockerer ausgelegt.

Die Quarantäne-Vorgaben des Robert Koch-Instituts für Klinikpersonal wurden aufgeweicht. Wenn beispielsweise eine Pflegekraft mit einem Positiv-Getesteten in Kontakt war, so soll sie vorerst weiterarbeiten können. Was auch ein Risiko für Pflegekräfte birgt, denn bei allen anderen vielleicht Infizierten in der Bevölkerung wird ja Wert darauf gelegt, dass sie sich zwei Wochen nach engem Kontakt mit einem Corona-Infizierten in Quarantäne begeben.

Auch Schutzbekleidung wird nicht genug bereitgestellt.

Aus Ermangelung an Alternativen wird das fleißige Bienenvolk auch von der Politik geopfert. Im wahrsten Sinne... geopfert.

Ändert die Pandemie überhaupt etwas zum "Positiven"?

Die Pandemie wird etwas an der Sichtweise der Menschen im Hinblick auf die Pflegekräfte ändern. Die Pflegekräfte haben jetzt plötzlich eine Plattform. Die "Systemrelevanz" wird sich in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung einbrennen. Der Respekt für die Arbeit der Pflegekräfte wird deutlich höher sein. Vielleicht ändert "Mann" auch seine antifeministischen Verhaltensweisen in Bezug auf "Schwestern".

Nach der Pandemie wird die Politik sicherlich systemrelevante Berufe bis zu einem gewissen Punkt fördern müssen, aber danach wird es wieder ruhiger, sobald die Wähler befriedigt sein werden.

Die Grizzlys dieser Branchen werden dagegen halten, denn sie bestimmen erst einmal die Höhe der Personalkosten.

Und dann läuft alles wie gehabt!

Auch für die Medien wird das Thema Pflege wieder in den Hintergrund rücken.

Was kann das Bienenvölkchen tun?

Dieses... vor der Pandemie... unorganisierte, mobbende, selbstzerfleischende, hierarchie-liebende und systemhörige Bienenvolk?

Das Pflegebienenvölkchen müsste einmal zusammenhalten, sich selbst definieren und sich einen Imker suchen! Einen Imker, der die Interessen des Bienenvölkchens vertritt bzw. es beschützt und für die Bienen das aushandelt und durchsetzt, was eine einzelne Biene bzw. kleine Bienengrüppchen nicht erreichen können.

Es muss sich endlich einen Imker suchen, bevor das Interesse der Medien wieder verklungen ist! Bevor sich die Politik wieder tagesaktuelleren Themen zuwendet. Jetzt in der Pandemie, wo alle zusammen stehen und diese Situation meistern. Da muss es doch möglich sein, dass die vielen verschiedenen Richtungen der Pflegefachkräfte sich zusammenschließen!

Denn niemand anderes wird etwas für sie tun! Die Politik nicht und die Pflegekapitalisten erst recht nicht!

Und da wir alle keine Bienen sind sondern Menschen bzw. 86% Frauen, ist der Imker vielleicht auch ein unabhängiger Berufsverband oder eine Gewerkschaft!

Für Pflegekapitalisten ist der Gedanke an eine geeinigte Pflegefront ein Horrorzenario, denn die Personalkosten würden steigen und der Kapitalertrag sinken. Sie werden mit allen Mitteln dagegen kämpfen.

(Die Sache mit den Pflegekammern wurde ja schon durch Kommunikationsdefizite und Machterhaltungsspielchen verbockt.)

Für die Pflegekräfte allerdings wäre ein Berufsverband, der Sicherheit für Berufsinhaber bietet sowie die Selbstverwaltung des Berufsstandes der Pflegenden ermöglicht, lebenswichtig. Standesvertretung, Standesaufsicht und Standesförderung sind vielleicht doch besser, als immer wieder im Bauch des Grizzlys zu landen.

Vielleicht beendet der Zusammenhalt der Pflegekräfte in der Curonakrise auch endlich dieses Konkurenzgehacke untereinander.

Vielleicht wird die Coronakrise, der einzige Zeitpunkt in 30 Jahren sein, zu dem all das klappen könnte.

Vielleicht...

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Links:

Bochumer Bund Gewerkschaft

Bundespflegekammer

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe

Pflegekammer Niedersachsen

Pflegeberufekammer Schleswig-Hollstein

Landespflegekammer Rheinland-Pfalz


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5 Kommentare

  • Leute! Wacht endlich auf!!!!
    Solidarisiert + organisiert euch in Gewerkschaften + Verbänden!!!
    Nur gemeinsam sind wir stark!
    Unabhängig davon, wie alt/jung oder sonstwas ist!
    Habt endlich den Mut, etwas solidarisch zu tun.
    Ansonsten werdet ihr weiterhin ausgebeutet für einen Hungerlogn + an den Kapitalismus verfüttert!!!
    Wenn nicht jetzt - wann denn dann???
    Auf was wartet ihr???
  • Ein Bienenvolk hat immer eine Königin. Und viele kleine Bienenvölker in diversen Bienenstöcken (unterschiedliche Qualifikationen, unterschiedliche Arbeitgeber, unterschiedliche Charaktäre...) haben auch ihre Königinnen. Du glaubst doch nicht, dass die Königin des einen Bienenstocks ihre Machtposition aufgeben wird, um der gemeinsamen Sache mehr Kraft zu geben?

    Ich beobachte gewisse Tendenzen, die mir nicht gefallen. Allerdings weiß ich auch keine Lösung, wie man das alles unter einen Hut bekommt. Vielleicht bin ich dafür schon zu alt. Ich weß es nicht.
  • Hey Frau Sofa,
    jede selbstverantwortliche... erwachsene... selbstbestimmte... Pflegefachkraft muss jetzt mal für sich entscheiden!
    Diese Institutionen brauchen mehr Macht!
    Wenn wir jetzt alle in diese Institutionen eintreten, können die später für uns besser und stärker verhandeln...
    Wir brauchen keine Egomanen bzw. Egomaninnen mehr...

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