In vielen Einrichtungen gibt es Überstunden und aufgelaufene Urlaubstage. Ein hoher Krankenstand zwingt Pflegedienstleitungen dazu, einen Großteil ihrer Zeit damit zu verbringen, den Dienstplan abzudecken.
Ihnen fehlt dadurch die Zeit, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen. Das muss nicht sein! Ein gut geschriebener Dienstplan kann in Kombination mit guter Mitarbeiterführung diesem Zustand ein Ende setzen.
Viele der auf dem Markt befindlichen Bücher über Dienstplangestaltung sind ganz prima.
Manche sehr wissenschaftlich gehalten und mit vielen Formeln und Rechenbeispielen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Andere wiederrum behandeln Fragestellungen wie Lebensarbeitszeitkonto oder Zeitwertkonto, Dienstplanbesetzungsprofile usw.
Allerdings habe ich in 20 Jahren Krisenmanagement ca. 150 Dienstpläne geschrieben und nur die folgenden vier Punkte einbezogen:
- Ich habe mich danach gerichtet, wie viele Mitarbeiter ich laut Stellenschlüssel zur Verfügung hatte und wie viele Arbeitsstunden diese Mitarbeiter tatsächlich in der Einrichtung verbringen.
- Dann habe ich dafür gesorgt, dass mein Träger mir dieses Personal auch tatsächlich zur Verfügung stellte.
- Danach habe ich mir überlegt, wie ich mit der Hilfe des Dienstplans die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen kann um den Krankenstand auf höchstens 3,5 % zu senken.
- Und dann habe ich mir die Zeit genommen, um mithilfe eines Stellenplans einen auf die jeweilige Einrichtung perfekt zugeschnittenen Dienstplan auszutüfteln.
Und das hat immer geklappt! Es gab keine aufgelaufenen Urlaubstage, keine Überstunden und einen Krankenstand im Bundesdurchschnitt.
Um einen Dienstplan zu schreiben, musst du kein Mathegenie sein. Addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren zu können, reicht völlig. Was du jedoch unbedingt brauchst, ist ein ruhiges Plätzchen und außerdem Zeit und Geduld.
Und du musst tüfteln können.
Überforderte Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen lassen den zweiten Punkt komplett außen vor. Argumente wie „Ein Dienstplan ist kein Wunschkonzert“ oder „20 Dienste ohne Pause hat jeder einmal abzuleisten“ werden da von Führungskräften ohne Scham ausgesprochen.
Wenn demotivierte Pflegefachkräfte dann konsequent „Nein“ zum Thema „Einspringen“ sagen, reden überforderte ELs von Erpressung.
Martha hat Recht! Wir alle müssen dazulernen, denn in Zeiten des Pflegenotstands hat die Sicherstellung der planbaren Freizeit der „Ressource Personal“ zum Zwecke der Gesunderhaltung und Verfügbarkeit absolute Priorität.
Mitarbeiter wechseln dorthin wo ihre Bedürfnisse befriedigt werden! Wenn du die Mitarbeiterfluktuation in deinem Haus beenden willst musst du dich umstellen!
Dienstplangestaltung - weder Hexenwerk noch Wissenschaft
enthält nur so viel Theorie, wie für das Verständnis des Planungsprozesses benötigt wird. Praktische Tipps und Beispiele sollen die Ziele der Dienstplangestaltung so vermitteln, dass du oder die Pflegedienstleitung deiner Einrichtung danach selbst einen - auf dein Altenpflegeheim zugeschnittenen - Plan entwickeln kannst.
Aktionstep:
Feierabend, auf dem Weg nach Haus.
Überlege dir, wie oft Du oder Deine Pflegedienstleitung kostbare Zeit damit verschwenden, fehlende Dienste zu besetzen.
Wie oft kam Wut auf die kranken Mitarbeiter in Dir hoch?
Wie oft hat die Personalsituation Dich frustriert?
Dann tu etwas dagegen!
Pack das Problem an der Wurzel!
Führe leidenschaftlich, sei leidenschaftlich…
Nicole
Corinna Fretz
wärend eines Openings einen Dienstplan zu erstellen ist nicht leicht. Denn sicher sind dort auch die Erstellung bzw. Ausarbeitung der Dienstzeiten gefordert. Lese dir doch mal mein Dienstplanbuch durch, das bekommst du bei Amazon. Dann kennst und kannst du die Grundlagen. Gern kannst du mir dann eine E-mail mit deinen Fragen schreiben. LG
Mr.T
Corinna Fretz
Da haben Sie recht. Gott sei Dank kann jeder immer noch dazulernen...
Was denkst du?